„Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes…“
So steht es im Evangelium des Matthäus [28,19]. Vor jeder Taufe werden die letzten Worte des Matthäus-Evangeliums gelesen: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ [28,18-20].
Auch Jesus ließ sich taufen [vgl. Markus 1,9ff. parr.]. Seine Taufe wurde Vorbild für die Gestaltung der christlichen Taufe, in der das lebendige, fließende Wasser eine wichtige Rolle spielt. Es ermöglicht Leben. Jedem in der Lebenswelt Jesu stand das deutlich vor Augen. Konnte nicht der Jordan aus Wüsten Gärten machen? In der Taufe „regnet“ Wasser auf den Täufling. Dreimal. Dreimal taucht er ein, ja, symbolisch taucht er auch unter, um zum neuen Leben „in Christus“ aufzutauchen. Tod und Auferstehung begegnen sich in der Taufhandlung. Wie Paulus an die Römer schreibt: „Wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seine Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln“ [Röm 6,3f.]. Das „macht“ Gottes Geist. Ein geheimnisvoller Vorgang. Ein Bund wird geschlossen. Er verbindet den Täufling mit Gott.
Die Taufe ist der Beginn eines christlichen Lebensweges
Mit der heiligen Taufe wird der Mensch Christ und Mitglied der Kirche. Die Taufe ist das sichtbare Zeichen dafür, dass Gott diesen Menschen angenommen hat. Die Taufe ist ein Sakrament, und fast alle christlichen Kirchen erkennen es gegenseitig an. Deshalb kann jeder Mensch nur einmal im Leben getauft werden, auch wenn er beispielsweise die Konfession wechselt. Die Taufe lässt sich nicht rückgängig machen.
- Die Taufe bedeutet die Aufnahme in die christliche Kirche und in die Gemeinde vor Ort.
- Die Täuflinge werden von der Kirchengemeinde, in der sie wohnen, zu altersgemäßen Veranstaltungen eingeladen.
- In der Schule ist das Kind von vornherein zum evangelischen Religionsunterricht angemeldet.
- Etwa im siebten Schuljahr wird das Kind von der Gemeinde zur Teilnahme am Konfirmationsunterricht eingeladen.
Für das getaufte Kind ergeben sich in der Folge bestimmte Rechte.
- Es kann nach der Konfirmation selbst Taufpatin oder Taufpate werden.
- Konfirmierte Kirchenmitglieder haben das Recht auf eine lebenslange Begleitung durch die Kirche, etwa wenn sie später kirchlich heiraten möchten.
- Jugendliche, die am Wahltag das 14. Lebensjahr vollendet haben, sind bei den Kirchenvorstandswahlen wahlberechtigt.
- Auch können sie sich ehrenamtlich engagieren und in einer Kirchengemeinde Verantwortung übernehmen.
Was ist zu tun?
Wir freuen uns mit Ihnen, wenn Sie Eltern geworden sind und gratulieren Ihnen dazu herzlich!
Nun denken Sie über die Taufe nach. Eine der drängendsten Fragen ist die nach dem Termin.
In der Emmausgemeinde gibt es keinen festen „Taufsonntag“. Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass es schon Herausforderung genug sein kann, eine weitverzweigte oder auch verstreute Familie an einem Tag unter den Hut zu bringen. Also taufen wir nach Bedarf. Ein Beschluss des Kirchenvorstands regelt, dass die Taufe im Gemeindegottesdienst stattfindet, bedeutet die Taufe doch auch die Aufnahme der Getauften in die (konkrete) Gemeinde.
Am besten Sie nehmen Kontakt mit dem Pfarramt auf: Tel. 01698-33770 – Mail: pfarramt(at)emmaus-bremthal.de. Im Gespräch lassen sich die genaueren Umstände, aber vor allem auch die Terminauswahl leicht klären. Zur Vorbereitung der Taufe führen wir ein Taufgespräch. In der Regel sind daran die Eltern des Täuflings und der Pfarrer beteiligt. Bei allen so genannten „Erwachsenentaufen“ verabreden wir eine Taufunterweisung.
Vorbereitend können Sie sich kümmern um:
- eine Geburtsurkunde des Täuflings – wir nehmen sie zu den Akten;
- einen Taufspruch – das soll ein Vers aus der Bibel sein;
- eine Taufkerze – die könnte zum Beispiel von den Paten gestaltet oder besorgt werden;
- die Paten, für die die Kirchenmitgliedschaft eine Voraussetzung ist. Paten können ihrem Täufling z.B. ein Segenswort oder ein Gebet sprechen;
- die Patenscheine der Paten, soweit sie nicht der Ev. Emmausgemeinde Eppstein angehören, wenden sich die Paten bitte an ihr zuständiges Pfarramt.
Die Taufhandlung
Die Taufe findet im Gemeindegottesdienst statt. Der beginnt in der Emmausgemeinde um 10.45 Uhr. Für die Tauffamilie reservieren wir gerne eine Anzahl Sitzplätze. In der Regel taufen wir vor der Predigt. Zuerst lesen wir den Taufbefehl [Mt 28,18-20], bevor sich eine kleine Taufansprache an Täufling, Familie, Gäste und Gemeinde richtet. Gemeinsam sprechen wir das Glaubensbekenntnis und benennen darin Gott als den, der sich uns in der Taufe zuwendet. Täufling, Eltern, Paten und gerne alle Gäste der Tauffamilie werden nach vorn gebeten, damit sie sich um die Taufschale versammeln. Fragen werden gestellt: Erstens. Ob die Taufe auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes gewünscht wird. Bei den Kindern richtet sich die Frage an Eltern und Paten und hier schließt sich eine zweite an. Ob nämlich Eltern und Paten bereit sind, das Kind im christlichen Glauben zu erziehen und ihm zu helfen, in die christliche Gemeinde zu finden. Alsdann wird getauft und laut die Frage nach dem Namen des Täuflings gestellt. Dann fließt das Wasser und lässt die Zuwendung des dreieinigen Gottes spürbar werden: „Ich taufe Dich auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.“ Mit dem Taufspruch und der Segnung des Kindes findet die Taufe ihren Abschluss.
Das, was die Taufe zur Taufe macht, also das, was Gott tut, entzieht sich unserer Verfügbarkeit. Kein Foto kann es abbilden oder festhalten. Die Freude der Beteiligten, die Hoffnung, den Stolz der Eltern – das alles kann man gut erkennen. Das Foto nach dem Taufgottesdienst hebt das für die Erinnerung auf.
Nun wird die Taufkerze entzündet und vielleicht spricht jemand aus der Taufgesellschaft ein Gebet oder einen Segen. Ja, um Segen geht es hier allenthalben. Dass Gott mitgeht auch mit den Eltern, die eine große und schöne Aufgabe übernommen haben.