Die Bethmännchen sind benannt nach der Frankfurter Familie Bethmann. Einer Legende nach sollen die Bethmännchen im Jahr 1838 von dem Pariser Konditor Jean Jacques Gautenier erfunden worden sein, der Anfang des 19. Jahrhunderts Küchenchef im Hause des Bankiers und Ratsherrn Simon Moritz von Bethmann war. Bei einer Soirée sollte den Herrschaften ein ganz besonderes Dessert gereicht werden, sodass Monsieur Gautenier seiner Kreativität freien Lauf lassen konnte, um etwas noch nie Dagewesenes zu kredenzen. Gautenier hatte nun die Idee, die bisher in Modeln verarbeitete Brentenmasse in mundgerechte kleine Kugeln zu formen, verfeinerte den Teig mit Rosenwasser, bestrich die Kugeln mit Eigelb und verzierte sie mit vier Mandeln. Jede Mandel stand symbolisch für einen der aufstrebenden Söhne des Hauses: Moritz, Karl, Alexander und Heinrich. Und schon war eine Delikatesse geboren, die bald in buchstäblich aller Munde war. Dem aufmerksamen Beobachter dürfte nicht entgangen sein, dass sich heutzutage nur mehr drei Mandeln an einer Kugel befinden. Leider verstarb der Sohn Heinrich Bethmann 1845 mit nur 24 Jahren, sodass man in tiefer Trauer über diesen Verlust seitdem eine Mandel weniger an der Süßigkeit anbringt. Diese Tradition ist seit 1845 ungebrochen.
Rezept Bethmännchen
Zutaten für etwa zwei Dutzend:
250 g Marzipan-Rohmasse
1 Eiweiß
20 g feinen Zucker
50 g abgezogene halbierte Mandeln
Rosenwasser
Zubereitung:
Die Marzipan-Rohmasse mit 15 g Zucker und etwas Rosenwasser gut durchkneten. Daraus ca. 2 cm dicke Kugeln formen.
Die Bethmännchen leicht mit Rosenwasser bestreichen und drei halbe Mandeln mit der Spitze nach oben andrücken.
Über Nacht trocknen lassen. Den Rest Zucker mit dem Eiweiß mischen und die Bethmännchen nochmals bepinseln. Nun auf ein Backblech setzen und bei 100 Grad leicht anbacken, bis die Kugeln hellbraun sind.